Die bunte Vielfalt der Wildbienen - eine faszinierende Welt Hauptversammlung Bezirksverband für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd e.V.

Hauptversammlung

Bezirksverband für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd e.V.

 Gemeindehalle in Iggingen, Zimmerner Weg 27

        3. März 2024, 14.00 Uhr, 

 

 

Musik                           Musikkapelle Iggingen

 

Begrüßung                 Martin Mager, Vorsitzender des Bezirksverbandes

                                      für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd e.V.

Grußwort                    Bürgermeister Klemens Stöckle

Musik                           Musikkapelle Iggingen

 

Grußwort und Übergabe der Urkunden an die Fachwarte für Obst- und Gartenbau

                                 Landrat Dr. Joachim Bläse

 

Vorstellung Obst- und Gartenbauverein Iggingen e.V.

                                      Hermann Behringer, Vorsitzender

 

Berichte                           Vorsitzender Martin Mager

                                           Schriftführerin Dr. Ute Flach,

                                           Sprecherin der Streuobst-Guides Antje Daberger

                                           Schatzmeisterin Rita Mager,

       Kassenprüfer Werner Müller

 

Entlastung für das Vereinsjahr 2023

 

Wahlen                    

 

Vortrag                     M.Sc. Michael Glück,

Landesanstalt für Bienenkunde
            Die bunte Vielfalt der Wildbienen -
          eine faszinierende Welt

 

 

Schlusswort              Mechthild Stritzelberger, stellvertretende Vorsitzende des Bezirksverbandes für Obst- und Gartenbau
Schwäbisch Gmünd e.V.

Bezirksverband für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd e.V.

18 Obst-und Gartenbauvereine sind im Bezirksverband für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd e.V. organisiert. Gemeinsam haben die 18 Mitgliedsvereine aktuell 3.041 Mitglieder,(Stand 10.2.2019) die an Obst- und Gartenbau interessiert sind, im Altkreis Schwäbisch Gmünd.

 

Aktuelle Aufgaben für den Bezirksverband für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd e.V.

Eine wichtige Aufgabe ist die fachliche Weiterbildung der Mitglieder. Das jährlich im Winterhalbjahr stattfindende Seminar und die Fachwartausbildung sind hier die Eckpunkte. Nur wenn das fachliche Niveau gesichert wird, können die satzungsgemäßen Ziele, wie beispielsweise der Erhalt unserer Kulturlandschaft, auf Dauer gesichert werden. Vor allem der Streuobstbau wird hier eine große Rolle spielen. Groß angelegte Neupflanzungen als Ausgleichsmaßnahme für Bauvorhaben können nur durch fachgerechte Pflege aufgebaut und für folgende Generationen erhalten werden. Fachwartausbildung und Weiterbildung der Mitglieder befähigt die Mitglieder, den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

Themen wie Biodiversität oder Artenvielfalt zum Erhalt unserer Natur gilt es zu meistern. Der Klimawandel erfordert Anpassungen im Anbau, in der Sortenauswahl und auch z.B. im Pflanzenschutz. Neue Kulturen werden voraussichtlich in unserer Region gedeihen. Der Wasserhaushalt im Anbau von Gemüse, Obst und auch im Ziergarten wird neu überdacht werden müssen.

Im Fokus steht mehr und mehr der eigene Garten. Durch die Globalisierung ist ein Trend zur Rückbesinnung auf das selbst gestaltbare Umfeld feststellbar. Der Garten wird zum Rückzugsort, der Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten zum Event. Hier wird die Unterstützung und Hilfe der Obst- und Gartenbauvereinen zu einem wichtigen Faktor um den Event auch zum Erfolg werden zu lassen. Die Errichtung des Gartens der Sinne in Lorch zeigt hier den Weg vor. Die Lehrgärten werden von Obstsortenprüfgärten zu Schaugärten mit Blumenwiese, Staudenbeeten und Rosenbeeten, um die Gartenkultur einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen.

Über den Anbau hinaus wird die Gestaltung der Gärten ein wichtiges Zukunftsthema sein.

In unserer Wissensgesellschaft wird das praktische Wissen um die Zusammenhänge in der Natur und den Garten nicht mehr wie früher im Lauf der Jugend vermittelt.

In der Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten werden daher junge Menschen an das Thema Garten herangeführt. Auch die Bildung von Jugendgruppen, die von einigen Vereinen mit großem persönlichem Einsatz und mit Unterstützung des Bezirksverbandes für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd organisiert werden, zeigt die Bereitschaft neue Wege zu gehen.

Neue Wege in den Themen und den Methoden, wie auch der aktuelle Internetauftritt zeigt, werden vom Bezirksverband für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd aufgegriffen und damit werden wir auch in Zukunft die Anforderungen unserer Mitglieder und der Gesellschaft meistern.

 

 

Ein kleiner Rückblick auf die Jahre 1984 – 2009

Die Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat Landwirtschaftsdirektor Helmut Seiter, welche als Vorsitzender den Bezirksverband bis zum Jahr 2001 geführt hat. Als sein Nachfolger wurde Martin Mager gewählt, welcher bis heute als Vorsitzender fungiert.

Helmut Seiter hat die von der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung vorgegebene Öffnung der Obstbauvereine für andere gartenbauliche Themen begleitet. Neben dem Obstbau wurden der Wohngarten und der Gemüseanbau stärker ins Blickfeld gerückt. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden wurden Blumenschmuckwettbewerbe eingeführt. Der Ziergarten rückte mehr ins Blickfeld, da der Nutzgarten in vielen Familien nicht mehr im früheren Umfang aufrecht erhalten wurde. Dies ging aber mit einem Rückgang der Kenntnisse zu gartenbaulichen Themen in der Bevölkerung einher, denn nicht mehr benötigtes Wissen verkümmert. Um dem entgegen zu steuern, wurde in den 90ern durch Kreisfachberater Siegfried Heller, welcher bis zum Jahr 2005 Geschäftsführer des Bezirksverbandes war, das sogenannte Seminar eingeführt. Im Seminar werden im Winterhalbjahr in einer Vortragsreihe mit Fachreferenten verschiedene aktuelle gartenbauliche Themen behandelt. Der Erfolg dieser Reihe zeigt sich in den großen Zuspruch, welche das Seminar bis heute erfährt, da auch der Nachfolger Siegfried Hellers Fachberater Franz-Josef Klement diese Tradition weiterführt.

Auch die Einführung der Fachwartsausbildung 1997 diente dem Zweck das hohe fachliche Niveau der Obst- und Gartenbauverein zu erhalten und weiterzuentwickeln. Zudem ist in unserer jetzigen Zeit die Pflege und Erhaltung unser Streuobstwiesen als Kulturlandschaft stärker ins Bewusstsein gerückt. Die Entwicklungen in der Landwirtschaft unter den Aspekten der Rentabilität verändern die Nutzung und führen insgesamt zu einer Veränderung unserer Landschaft. Die Bedeutung der Streuobstbestände, ihre Erhaltung und Neupflanzungen wurden in den letzen Jahren zu einem immer wichtiger werdenden Thema für die Obst- und Gartenbauvereine im Bezirksverband Schwäbisch Gmünd. Der Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft und einer großen Sortenvielfalt ist zu einem maßgeblichen Ziel geworden.

 

 

Hauptversammlung 2023 in Heuchlingen Hauptversammlung

Artenvielfalt im Hausgarten

Bei der Versammlung des Verbandes der Obst- und Gartenbauvereine im Altkreis Schwäbisch Gmünd betonte der Vorsitzende Martin Mager die Bedeutung des Erhalts der Artenvielfalt durch die Aktivitäten der über 3.000 Mitglieder des Bezirksverbandes für Obst- und Gartenbau Schwäbisch Gmünd. Die fachkundige Bewirtschaftung der Hausgärten, Wohngärten und auch der Gütle mit Streuobst ist ein wichtiges Standbein für den Erhalt von Wildpflanzen, Insekten, Vögel und anderen Lebewesen. Der Gastgeber, der Obst- und Gartenbauverein Heuchlingen zeigte und demonstrierte die Vielfalt durch eine frühlingsgemäße Dekoration mit Gemüse und Blumen. Für die Besucherinnen und Besucher war dies Anregung und Ansporn zugleich, in ihren eigenen Gärten aktiv zu werden. Denn nicht nur die Natur ist auf den Erhalt angewiesen, auch wir brauchen alle die Natur, wie Wildbienen und andere Insekten für die Bestäubung unserer Pflanzen.

 

Der Heuchlinger Bürgermeister Peter Lang lobte in diesem Zusammenhang den Einsatz der Obst- und Gartenbauvereine, ohne die viele erforderliche Schnittmaßnahmen auch an den großen Streuobstbäumen nicht möglich gewesen wäre. Ohne die Aktivitäten des in 2023 schon 100-jährigen Vereins wäre Heuchlingen um vieles ärmer. Auch Landrat Dr. Joachim Bläse gratulierte dem Heuchlinger Obst- und Gartenbauverein und wies in seiner Rede darauf hin, dass gerade in Krisenzeiten der Eigenanbau von Obst und Gemüse einen größeren Stellenwert erfahre. Er dankte den Obst- und Gartenbauvereinen für ihr Engagement im Bereich der Streuobstpflege und damit für den Erhalt der heimischen Biodiversität.

 

Die Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Heuchlingen e.V. Marianne Wahl und Karl-Heinz Waibel gaben einen beeindruckenden Abriß der Vereinsgeschichte von der Gründung des Vereins vor 100 Jahren bis zum heutigen Tag. Nach Höhen und Tiefen biete der Verein aktuell ein reges Vereinsleben mit Festen, Schnittkursen, Möglichkeit zum Saftpressen und vielem mehr an.

 

Die Regularien des Bezirksverbandes zeigten einen sehr aktiven Verband, der insbesondere durch das Blüten- und Krautfest im Himmelsgarten auch große Events bestreitet. Die Beteiligung der Streuobst-Guides an der Ausstellung Garten, Gold & Gsälz mit der Wissensvermittlung zum Thema Wildobst war in 2022 genauso ein Highlight wie der Besuch der Schule aus Rosenberg, bei dem die Schülerschaft an vier Stationen viel Wissen über das unsere Landschaft prägende Streuobst mitnahm.

 

Ein weiteres wichtiges Standbein des Verbandes sind Vorträge, praktische Schnittunterweisungen an Obst und auch an Rosen sowie die Möglichkeit Fragen mit den Fachleuten der Vereine an den Sonntagen von Mai bis Oktober im Streuobstzentrum im Himmelsgarten zu diskutieren.

 

Angesichts eines solchen aktiven Verbandes war auch die künftige Besetzung der Funktionen im Verein schnell gelöst. Die zweite Vorsitzende Mechthild Stritzelberger wurde in ihrem Amt mit großer Zustimmung bestätigt. Gabriele Klaus, Erika Haag und Marion Schacke-Schreiber wurden ebenfalls für eine weitere Amtszeit in den Vorstand gewählt sowie Werner Müller als Kassenprüfer bestätigt.

 

 

Der fachliche Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Dr. Michael Ernst, dem Leiter der Staatsschule für Gartenbau Stuttgart-Hohenheim. Dr. Ernst ist sicher vielen aus der Fernsehsendung „Mein leckerer Garten“ bekannt, bei der er die Gärten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewertet.

 

Zum Thema „Gemüseanbau im Hausgarten“ konnten sich die Anwesenden von seinem großen Wissen profitieren. Die Themen Verträglichkeit und damit Anbauplanung war insofern interessant, als dass auch z.B. Tomaten erst wieder nach 3 Jahren auf dem gleichen Standort angepflanzt werden sollten, um vorbeugenden Pflanzenschutz zu betreiben. Bei der Anbauplanung ging es dann um Starkzehrer, Mittelstarkzehrer, Schwachzehrer und Leguminosen. Starkzehrer, zu denen alle Kohlsorten gehören, benötigen sehr viel Nährstoffe und damit auch eine entsprechende Düngung, bei der jedoch auch die Gabe von Kompost mit eingerechnet werden sollte. Bei den Leguminosen ist es so, dass die Erbsen und Bohnen, die dazu zählen, in der Lage sind, den Stickstoff aus der Luft aufzunehmen. Mit diesem eigenen Stickstoff versorgen sie sich selbst und darüber hinaus wird im Boden auch noch Stickstoff als Nahrung für die Pflanzen eingelagert. Dies bedeutet, dass Leguminosen für eine Folgekultur mit starkem Nährstoffbedarf perfekt sind.

 

Bei der Sortenwahl wurden die Qualität und die Möglichkeit Sorten zu wählen, die gegen bestimmte Krankheiten, wie die Braunfäule bei Tomaten, resistent sind, diskutiert. Das Thema Pflanzenschutz wurde durch hervorragende Bilder zu verschiedenen Nützlingen, die tierische Schädlinge reduzieren, beleuchtet. Und ganz besonders war Dr. Michael Ernst hier der richtige Abstand der Pflanzen, der auch vor Krankheiten schützt, wichtig. Mit solch umfassenden Hinweisen und Sachwissen beschenkt, wurde die Versammlung mit dem Ausblick der 2. Vorsitzenden Mechthild Stritzelberger auf weitere interessante Veranstaltungen des Bezirksverbandes für Obst- und Gartenbau beendet.